Elemente des Groove




Grundelemente: Was ist Groove?

Die wissenschaftliche Erforschung des Phänomens „Groove“ ist noch sehr jung, gerade einmal drei Jahrzehnte alt. Schon die Frage, was das Wort bedeutet, ist knifflig, weil es unterschiedliche Interpretationen gibt. Inzwischen haben sich viele Experten auf folgende Erklärung geeinigt: Mit „Groove“ ist sowohl der Drang gemeint, sich zur Musik zu bewegen als auch die Empfindung, mit der Musik und mit anderen Menschen während des Musikerlebens eins zu werden. Das Wort bedeutet im Amerikanischen sowohl Spurrille als auch Lebensfreude, und umschreibt einen Glückszustand in völliger Vertiefung, in dem es läuft wie von selbst, spielerisch, ohne große Mühe – eine Art Euphorie, ein angeregter Bewusstseinszustand, in dem die Zeit still zu stehen scheint.

Eine vollständige, zuverlässige Formel, wie man mitreißende Rhythmen erzeugt, haben erfahrene Musiker, DJs und Groove-Forscher nicht anzubieten, aber doch einige wesentlichen Elemente: Wenn Musik körperlich und emotional bewegen soll, braucht sie vor allem einen eingängigen Puls, einen Grundschlag oder „Beat“, den wir meist nach wenigen Sekunden aus einem Musikstück heraushören und den wir oft intuitiv mit dem Fuß oder den Fingern mitklopfen. Dieser ist der „Herzschlag“ der Musik. Er ist das tragende Fundament auf dem das Musikerlebnis von Musikern, Tänzern und Zuhörern gemeinsam aufbaut.

Durch Betonungen, lauter oder leiser sowie zusätzlich gespielte, unterteilende Schläge lässt sich der Beat variieren. Dadurch entsteht ein charakteristisches Muster, ein sich wiederholendes „Pattern“, das Orientierung gibt und das Skelett eines Rhythmus bildet. Hinzu kommen weitere rhythmische Akzente, die sich vom Grundschlag wegbewegen und wieder mit ihm zusammentreffen – gespielt durch unterschiedliche Trommeln, Glocken, Becken, einen Bass, eine Rhythmusgitarre oder ein anderes Instrument. So entsteht ein Wechsel von Spannung und Entspannung. Ein guter Groove schwingt und atmet wie ein Lebewesen. Er löst Vorstellungen von Bewegungen aus, spricht direkt die Emotionen an und animiert unmittelbar, mit ihm in Einklang zu kommen. Er ist eine Form der Kommunikation ohne Worte.